Arbeiten in Wohnortnähe: Der Norden als Vorreiter
Gestern ist in der Landespressekonferenz Schleswig-Holstein ein neues Kapitel in der jungen Coworking-Geschichte aufgeschlagen worden, das bis in den tiefen Süden Bayerns bundesweite Bedeutung hat: Das Land Schleswig-Holstein kooperiert mit dem IT-Dienstleister Dataport und der CoWorkLand eG bei einem famosen Pilotprojekt. In einer zunächst dreimonatigen Testphase haben Mitarbeitende der Landesverwaltung die Möglichkeit, in den über das ganze Land verteilten Coworking-Büros der CoWorkLand-Genossenschaft flexibel Arbeitsplätze zu mieten. So erhalten sie von ihrem Arbeitgeber die Möglichkeit, neben dem Büro in der Dienststelle oder dem Homeoffice einen dritten, wohnortnahen, arbeitsschutzkonformen Arbeitsplatz zu wählen. Ab Oktober können die Mitarbeitenden der obersten Landesbehörden und des Dienstleistungszentrums Personal jederzeit einen Arbeitsplatz in einem Coworking-Space buchen, die Kosten trägt das Land. – Was für ein großartiges Beispiel für andere Arbeitgeber, dem hoffentlich bald viele folgen!
Um den Auftakt gebührend zu feiern und den Mitarbeitenden sowie weiteren Interessierten am Thema Coworking einen Vorgeschmack geben zu können, findet am 18. September ein landesweiter Tag der offenen Tür ausgewählter Coworkland-Spaces in Schleswig-Holstein statt. Dazu wird Ministerpräsident Daniel Günther den Coworking-Space Gettwork in Gettorf (Kreis Rendsburg-Eckernförde) besuchen. – Wie cool wäre es, wenn die Bayerische Staatsregierung einmal das Ammersee Denkerhaus besucht…!
In den gestern gemachten Statements und den Verlautbarungen der beteiligten Partner wird alles gesagt; bitte lesen! Hier geht es zur Presseerklärung der Staatskanzlei Schleswig-Holstein, hier ist die Medieninformation der CoWorkLand e.G. und hier kann die Medieninfo der Dataport GmbH nachgelesen werden. Auch die Öffentlichkeit im Süden Deutschlands ist schon informiert; hier geht es zum Bericht der SZ vom 15. September.
Warum wir das hier an die große Glocke hängen? Erstmals leistet ein großer Arbeitgeber einen elementaren Beitrag, ländliches/kleinstädtisches Coworking hierzulande voranzubringen – zum Nutzen aller Beteiligten. In der Vergangenheit haben wir uns hier in der Ammersee-Region in Umfragen immer wieder mit einem Knackpunkt konfrontiert gesehen: Die Leute sind gegenüber dem temporären Arbeiten im Coworking Space aufgeschlossen, zumeist aber unter der Voraussetzung, dass ihr Arbeitgeber die Kosten für diesen Arbeitsort trägt. Das jetzt in Schleswig-Holstein gestartete Pilotprojekt zeigt einen Lösungsweg auf.
Wir wünschen den „Pionieren im Norden“ ganz viel Erfolg! Als Landesbüro-Bayern der CoWorkLand e.G. im Ammersee Denkerhaus sind wir nicht nur megastolz Teil des Teams zu sein. Wir freuen uns auf lehrreiche Monate, um dieses großartige Beispiel bald auch in Bayern ausprobieren zu können. Wer dabei sein will, bitte melden!