„Coworking“ im Ampel-Koalitionsvertrag: Daseinsvorsorge und Wasserstofftechnologie

Aufgepasst!: Der Ampel-Koalitionsvertrag enthält wichtige Aussagen, die die zukünftige Entwicklung der Coworking-Branche beeinflussen können:

  1. „Wir unterstützen Initiativen zur Schaffung von Orten im ländlichen Raum, die Angebote bspw. der Nahversorgung, der Kultur, Bildung und Gesundheitsdienstleistungen bündeln (Dienstleistungszentren, Gemeinschaftshäuser, Dorfbüros).“ (S. 129);
  2. „Coworking-Spaces sind eine gute Möglichkeit für mobile Arbeit und die Stärkung ländlicher Regionen.“ (S. 68)

Man kann es nicht laut und deutlich genug sagen: Die hier „Dorfbüros“ genannten ländlichen Coworking Spaces unterstützen zu wollen, eröffnet eine Riesenchance, dem ländlichen Coworking im Kontext der Daseinsvorsorge nun endlich zum Durchbruch zu verhelfen. Denkerhaus & Co. ziehen mit anderen herkömmlichen Einrichtungen zur Verbesserung der Daseinsvorsorge auf dem Land gleich! Was folgt daraus bzw. was muss daraus folgen? Bei der Ausgestaltung der „Regionalen Daseinsvorsorge“ sind nun endlich die Bedürfnisse der Coworking-GründerInnen und -betreiberInnen stärker zu berücksichtigen! Förderprogramme – viele davon haben den Wandel, auch in der Arbeitswelt schlicht verpennt – gehören entsprechend weiterentwickelt. Es ist allerhöchste Zeit! Seit Jahren weise auch ich bei allen erdenklichen Anlässen darauf hin, dass ländliches, kleinstädtisches Coworking kein gewinnorientiertes Business ist, aber sehr wohl der Daseinsvorsorge dient. Entsprechend ist es zu behandeln, sprich: zu fördern – von der höchsten bis zur kleinsten Ebene!

Ein positives Signal der Ampel ist auch die Erwähnung von Coworking-Spaces als ein Gestaltungsmittel der zukünftigen Arbeitswelt (S. 68 Koalitionsvertrag). Was für ein gewaltiges Potenzial sich hier allein rechnerisch auftut: Noch bietet sich den 45 Mio. Beschäftigten in Deutschland mit derzeit gerade einmal ca. 850 Coworking-Spaces nur ein marginales Angebot… Machen wir es doch endlich möglich, es zu erschließen!

Der Vorstand der bundesweiten CoWorkLand Genossenschaft (das CoWorkLand-Landesbüro Bayern ist im Ammersee Denkerhaus), Ulrich Bähr, skizziert in einem aktuellen Beitrag, „Mehr Coworking wagen!“, das Zukunftspotenzial, das Coworking in den Koalitionsvertrag gebracht hat. Kühn und voller Recht nennt er es „vergleichbar mit der Wasserstofftechnologie“. Lest diesen Beitrag! Dort findet ihr weitergehende Überlegungen, die sich aus dem Ampel-Koalitionsvertrag zu für uns so relevanten Themen wie Arbeitsstätten- und Arbeitszeitverordnungen bis hin zum „Erörterungsanspruch über mobiles Arbeiten und Homeoffice“ ergeben.