Ammersee Denkerhaus in neuer Studie von CoWorkLand und Bertelsmann-Stiftung
Den vergangenen Donnerstag (19.11., anno 2020) mit dem Prädikat „historisch“ zu versehen, mag Euch vielleicht ein bisschen übertrieben erscheinen. Aber: Er wird in die Geschichte eingehen; in die Geschichte unserer noch jungen Coworking-Bewegung! Denn erstmals wurde in einer – eben an diesem Tag online vorgestellten – Trendstudie ein genaueres Bild des Coworking-Phänomens jenseits der urbanen Ballungsräume gezeichnet. Und wisst Ihr, was daran außerdem so besonders ist? Unser Ammersee Denkerhaus wird in der Studie als eines der ersten ländlichen Coworking Spaces auf einer ganzen Seite portraitiert!
„Coworking im ländlichen Raum – Menschen, Modelle, Trends“: Bertelsmann Stiftung (Hrsg.), Autor:innen: Ulrich Bähr, Juli Biemann und Jule Lietzau (CoWorkLand eG), Philipp Hentschel (Netzwerk Zukunftsorte e.V.) erstellt von CoWorkLand mit freundlicher Unterstützung von Netzwerk Zukunftsorte; 74 Seiten, kostenloser Download
Ich lese Euch daraus in meinem heutigen Post nicht vor, Ihr könnt diese Studie kostenlos herunterladen und werdet selbst einen faktenreichen Überblick gewinnen: Welche Geschäftsmodelle gibt es für Coworking-Spaces in ländlichen Räumen? Welche Menschen (Achtung: auch Handwerker:innen, Pädagog:innen und Wissenschaftler:innen gehören lt. Studie dazu!) nutzen die Spaces? Welche Eigenschaften bringen die verschiedenen Gründer*innen mit? etc.
Was mich persönlich besonders freut: Die Studie bestätigt wieder einmal meine Überzeugung: „Coworking-Spaces sind ein wichtiges Werkzeug der Regionalentwicklung und Daseinsvorsorge auf dem Land“! „Sie können helfen Gemeinden wiederzubeleben und schaffen neue Orte der Zusammenkunft und für den kreativen Austausch.“ CoWorkLand-Genossenschaftsvorstand Ulrich Bähr wird u.a. mit seinen inzwischen schon legendären „3 wichtigsten ‚K‘ auf dem Lande – ‚Kita, Kaufmann, Coworking‘“ zitiert. Auch er betont immer wieder: Coworking-Spaces sind Katalysatoren ländlicher Entwicklung!
#RuralCoworking ist dynamisch, chancenreich und extrem vielfältig. Ich bin mir sicher: Der geschaffene Überblick in unsere heterogene Welt des ländlichen Coworkings ist außerordentlich hilfreich. Die Arbeitswelt wandelt sich dramatisch; und die immer zahlreicheren Space-Gründer*innen finden nun einen Kompass, ihre mutigen Pläne zu konkretisieren.
Die Studie bietet auch einen beeindruckenden Überblick – tabellarisch, inklusive Landkarte – der zum Zeitpunkt der Veröffentlichung bekannten, geöffneten Coworking-Spaces im ländlichen Raum. Diese Übersicht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Den Autoren sind zahlreiche Projekte bekannt, die sich in unterschiedlichen Phasen der Entwicklung befinden und deren Eröffnung bevorsteht – so ist auch noch im Jahr 2020 mit einem weiteren Zuwachs zu rechnen.
Ein großer Teil der 142 Gelisteten ist übrigens in Bayern verortet. Viele von ihnen sind auch schon aus dem Ammersee Denkerhaus zum Netzwerken „angesprochen“ worden, denn hier ist seit einigen Monaten das CoWorkLand-Büro Bayern angesiedelt.
Die Trendstudie widmet auch eine ganze Portraitseite (S. 47) unserem Ammersee Denkerhaus – Coworking Space. Dafür habe ich den Autoren in einem ausführlichen Gespräch viel über unsere kurze Geschichte, unseren Alltag und unsere Vorstellungen erzählt. Besondere Beachtung schenkten sie unseren Ansätzen, das Denkerhaus-Angebot für die zahlreichen Pendler:innen der Region weiterzuentwickeln. In der mit „POTENZIAL“ überschriebenen Anmerkung der Autor:innen heißt es u.a.: „Gerade die Umnutzung leerstehender Bahnhöfe und Immobilien in Bahnhofsnähe scheint für dieses Modell prädestiniert. Durch die vergleichbaren Anforderungen ist der Franchise-Ansatz naheliegend und somit in Zukunft auch für bestehende Coworking-Anbieter:innen attraktiv. … Dieses Geschäftsmodell hat das Potenzial, der verbreitetste ländliche Coworking-Typ zu werden. In der Corona-Zeit haben sich die Rahmenbedingungen der Arbeitswelt so gewandelt, dass wir hier in Zukunft einen starken Anstieg vermuten dürfen.“
Wer also Lust von Euch hat, bei diesem Zukunftsthema mit uns zusammenzuarbeiten, ist herzlich willkommen!