Neue Arbeitswelt in der Verwaltung

Dießens Gemeinderat hat nun auch öffentliche Diskussionen begonnen, die Gemeindeimmobilie Prinz-Ludwig-Str. 2, den leergeräumten Trödelmarkt mit Flair „Krempels am Rathauseck“, umzubauen, damit diese künftig als Erweiterungsgebäude für das benachbarte Rathaus genutzt und angeblicher Platzmangel in der Verwaltung ausgeglichen werden kann. 

In Zeiten, da Firmen angesichts der Verlagerung von Schreibtischarbeit ins Homeoffice von 30-40 % künftig überschüssiger Bürofläche ausgehen, wird interessanterweise bei Verwaltungen entgegengesetzt gedacht – und sogar auch gehandelt. Sind Platz sparende, flexible Arbeitsplätze in Amtsstuben gar nicht möglich? In Lockdowns haben auch Verwaltungsmitarbeitende Erfahrungen mit Arbeit im Homeoffice gemacht, zumindest da blieben Büros leer…

Es gibt sogar Erfahrungen Verwaltungsmitarbeitender mit „remote work“ in Coworking Spaces. Dießen ist eine von fünf verbundenen Kommunen im Projekt „Neue Arbeitswelten“ der Kleinstadtakademie, wo Auswirkungen, Herausforderungen und Chancen des Wandels in der Arbeitswelt auf die kleinstädtische Entwicklung untersucht und Handlungsmöglichkeiten erprobt werden.

In der hessischen Kleinstadt Oestrich-Winkel, eine von den fünf, ist ein halbes Jahr lang von der Stadt ein PopUp-Coworking-Space betrieben worden. Vergangene Woche war dort die Abschlussveranstaltung. Was die eigens für dieses Projekt angestellte Community-Managerin, Manuela Wehrle, dabei zu berichten hatte, ließ aufhorchen. 

In der Projektlaufzeit waren insgesamt 10 Mitarbeitende der Kleinstadtverwaltung im PopUp-Coworking-Space als Nutzende und sogar als tageweise Community-Manager tätig. Die dabei gemachten Erfahrungen werden derzeit für den im Mai 2023 zu erstellenden Abschlussbericht aufbereitet. Sie können aber auch jetzt schon im Gespräch mit den Akteurinnen im Rheingau ausgetauscht werden. Und das sollten sie auch.