Wer hat den längsten – Arbeitsweg?
In der Pendlermetropolregion Nr. 1 tut sich etwas, dem Pendelwahnsinn etwas entgegenzusetzen. An einem Projekt der EMM Europäischen Metropolregion München ist die CoWorkLand Genossenschaft, deren Landesbüro Bayern bei uns im Ammersee Denkerhaus ist, maßgeblich beteiligt. Am 13. Juli startet im EMM-Projekt „Arbeitsmobiltät im Wandel“ nun mit einer öffentlichen Netzwerkveranstaltung in Ingolstadt die Arbeit mit unterschiedlichsten Interessensgruppen. Wer dabei sein will, ist herzlich willkommen. Das Ammersee Denkerhaus- Coworking Space ist natürlich mit von der Partie.
München gilt als PendlerInnen-Hauptstadt Deutschlands und führt die Liste der Großstädte mit den meisten EinpendlerInnen an: 399.900 Beschäftigte pendelten im Jahr 2021 „auf Minga“. Unser Heimatlandkreis Landsberg am Lech, ein Stück draußen vor den Toren der Landeshauptstadt, hat es im Vergleichsranking des BBSR Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung zu zweifelhaftem Ruhm geschafft. Unter allen kreisfreien Städten und Landkreisen Deutschlands rangiert er in der Liste, wo PendlerInnen die größten Distanzen zurücklegen, in den Top 5! Laut BBSR streckt sich der Arbeitsweg in den Kreisen Ludwigslust-Parchim (27,9 Kilometer), Altmarkkreis Salzwedel (27,3 km), Märkisch-Oderland (27 km), Landsberg am Lech (26,6 km) und Dahme-Spreewald (26 km) am längsten.
Der helle Wahnsinn nimmt auch hier seinen Lauf. Hat Corona mit den Lockdowns und massenhaft verordnetem Homeoffice da für Veränderungen gesorgt? Vielen, sehr vielen Beschäftigten ist klar geworden, dass es eigentlich auch anders geht, als sich täglich nach München hinein- und wieder herauszustauen. Ob das dauerhaft so bleibt, in welchem Ausmaß, das wird sich noch zeigen müssen. – Das ist übrigens ein Thema, mit dem sich Dießen im Rahmen des nun zu Ende gehenden Projekts Kleinstadtakademie erstmals beschäftigt hat. Gut, dass einige Engagierte die Arbeit an dem brennenden Thema in der Taskforce fortsetzen!
„Arbeitsmobilität im Wandel“
In den nächsten drei Jahren widmet sich der Europäische Metropolregion München e. V. EMM dem Thema Arbeitsmobilität im Wandel. Ziel dieses Projekts, bei dem EMM und GEFAK Gesellschaft für Angewandte Kommunalforschung GmbH sowie CoWorkLand e.G. zusammenarbeiten, ist neue Arbeitsformen und -orte in der Metropolregion München – von Eichstätt bis Garmisch-Partenkirchen, von Augsburg bis Altötting – zu erproben und Pilotstandorte für wohnortnahes Arbeiten zu identifizieren.
Nach der arbeitsreichen Anlaufphase wird am 13. Juli in Ingolstadt der nächste Schritt gegangen und konkret in die Arbeit mit verschiedenen Interessensgruppen – etwa Kommunen und Landkreise, Unternehmen und Verwaltungen, ArbeitnehmerInnen und ArbeitgeberInnen, Coworking-Space-BetreiberInnen – eingestiegen und in verschiedenen Workshops beraten:
- Wie Kommunen CoWorking in ihrem Umfeld unterstützen und aufbauen können.
- Welche Möglichkeiten Unternehmen haben, ihren Mitarbeitern das Arbeiten in CoWorking-Spaces zu ermöglichen.
- Wie die Betreiber von CoWorking-Spaces attraktive Angebote für Arbeitgeber aus den Zentren und deren Mitarbeiter und Pendler entwickeln können.
Eine fundierte Grundlage dafür wird der erstmals von CoWorkLand-Spezialisten vorgestellte RegioScan sein, mit dessen Hilfe anhand unterschiedlicher Daten (bspw. Pendlerverkehre) sich geeignete Standorte für CoWorking-Spaces für Pendler identifizieren lassen.
Wer sich für die öffentliche Netzwerkveranstaltung „Dritte Arbeitsorte in der Metropolregion München“ am Donnerstag, 13. Juli, ab 13 Uhr, im Digitalen Gründerzentrum der Region Ingolstadt GmbH – brigk (Schloßlände 26, 85049 Ingolstadt), interessiert, findet hier Programminformationen. Die Teilnahme ist kostenlos, lediglich eine Anmeldung via EMM-Website ist nötig. Wer am 13. Juli als angemeldeter Teilnehmender an einer Fahrgemeinschaft nach Ingolstadt interessiert ist, bitte bei Hannes Sander im Denkerhaus melden!